PUBLIKATIONEN
zürifüfzg! Planung
in einem übervölkerten Land und in einer verbauten Landschaft
ist ein mühsames Geschäft. Nichts da mit freifliegenden Gedanken,
mit Neuerfindung eines Geländes, eines Gebäudes, eines Anbaus.
Die Grenzen der Gesetze und Entwicklungsmöglichkeiten sind eng. Der
eigene Freiraum ist stark eingeschränkt. Kommt hinzu, dass heute
für die Finanzierung Bedürfnisabklärungen und Marketing-Überlegungen
angestellt werden, welche zusammen mit weiteren Kriterien die Planung
weiter begrenzen. Die Fantasie wird weiter gekillt oder, positiv gesehen:
besonders gefordert. &endash; Alle diese Rahmenbedingungen inklusive Umweltschutz,
Verkehrskonzepte, Kanalisation und andere Auflagen, nennt man harte
Faktoren", die es bei der Planung zu berücksichtigen gilt. Was ist denn mit den
weichen Faktoren"? Gibt es sie überhaupt? Woraus bestehen sie?
Und: wie sehr können sie mit den harten" in Übereinstimmung
gebracht werden? Oder, würden sie, zur Anwendung gebracht, ganz andere
Resultate zeitigen? Unter weichen Faktoren
werden Kriterien verstanden, die nicht unbedingt auf Zahlen genau messbar
und auch nicht gesetzlich festgeschrieben sind. Es handelt sich eher um
Dinge wie geomantische und baubiologische Untersuchungen, um Feinstoffliches,
um kollektives Wissen, um die Geschichte des Ortes, um seine Positionierung
in einem grösseren Ganzen, um den Glauben, dass Leben auch eine zu
respektierende symbolische Komponente aufweist, um Bezüge, über
die Techniker gerne lachen. Der Verein zürifüfzg!
nahm die Chance wahr, das Planungsgebiet des künftigen Zentrums Zürich
Nord auf solche Faktoren hin zu untersuchen und diese mit den Planungsentscheiden
der Bauherren zu konfrontieren. Eigentlich waren rund fünf Untersuchungen
geplant, aus Kostengründen konnten davon nur zwei realisiert werden.
Darüber berichtet diese Publikation. Die anderen Untersuchungen wären
von einer Spezialistin für Feinstoffliches, von einem nepalesischen
Schamanen und von einer volkskundlichen Annäherung ans Planungsgebiet
vorgenommen worden, die die ehemaligen Arbeiterschaft zu den guten und
zu den schlechten Orten auf dem Gelände und zu den Vorkommnissen
dazu befragt hätte. Im Hinterkopf der
Initianten geisterte die Idee herum, diese Untersuchungen auf einen einzigen
Plan zu bringen und zu schauen, ob sich Schnittpunkte ergeben hätten,
wo sich übereinstimmende Kraftplätze befinden. Schon jetzt, allein
mit den zwei vorliegenden Untersuchungen, sind die Resultate verblüffend.
Einerseits, weil klar wird, dass die harte Planung" in manchen Bereichen
gar nicht so schlecht dasteht, andrerseits, weil die beiden Untersuchungen,
die unabhängig und ohne Einfluss aufeinander gemacht wurden, ähnliche
Resultate zeitigen. Dies führt uns zur Vermutung: Das Weiche ist
viel härter als angenommen. Den vorliegenden Resultaten wäre
zu wünschen, dass sie diskutiert und ernst genommen werden, dass
in künftigen Planungsprozessen ohne Berührungsscheu auch die
beauftragten Planer weiche Faktoren in ihr Konzept einbeziehen, zum Wohle
der Menschen, die sich in Zukunft als Bewohner, als Arbeitskräfte
oder als Konsumentinnen in diesem Gelände aufhalten. Aber auch zum
Wohle der Investoren, denen im eigenen Interesse das Wohlbefinden der
Leute dort erstes Anliegen sein müsste. Nikolaus Wyss Mai 1999, zürifüfzg!
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